Auf seiner turnusmäßigen Vorstandssitzung am 24. Januar haben die Landessprecher der GRÜNEN LIGA Brandenburg den Beitritt zum Aktionsbündnis Klare Spree beschlossen. Damit ist unser Verein Bestandteil des größten und breitesten Umweltbündnisses, das es je gab. Vereine und Initiativen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Fischerei, Anglerverbände, Natur- und Umweltschutzvereine haben sich zusammengetan, um der zusehends und zunehmenden Verockerung der Spree entgegenzutreten.
Ohnmächtig musste in den letzten Jahren mit angesehen werden, wie die Verockerung der Spreearme durch die Belastung mit Eisenhydroxid und Sulfat immer weiter um sich griff. Durch den ansteigenden Grundwasserstand nach Beendigung alter Tagebaue wird das giftige Eisen aus den Tagebaukippen ausgewaschen und gelangt in die Fließe. Der Umstand ist seit Jahren bekannt, das schon jetzt erreichte Ausmaß übersteigt die Befürchtungen und es beweist abermals: die negativen Folgen des Braunkohleabbaus wurden auch an diesem Punkt unterschätzt.
Luftbilder machen das Ausmaß der Katastrophe deutlich. Nunmehr hat das MUGV die Veröffentlichung zweier Gutachten durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) durchgesetzt. Kurz zuvor hat die Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm (Grüne) auf Nachfrage noch zur Antwort bekommen, dass es keine Veröffentlichung der Gutachten gibt. Nunmehr können sie unter www.lmbv.de/index.php/studien-zur-eisenbelastung.html eingesehen werden. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Mitnichten, die vorgeschlagenen Maßnahmen erscheinen nicht geeignet, das Problem wirklich zu lösen. Entschlammungen, Biochemieeinsatz und neue Staustufen werden die Symptome eindämmen, die Ursachen bleiben aber. Mancher wähnt schon neue Goldgräberstimmung und sieht den Spreewald als Eisenlieferant für die Rohstoffgierige Wirtschaft. Der Ministerpräsident Platzeck möchte die Fließe bekalken, um die Versauerung einzudämmen, "Schiff drauf, Kalk rein" sagte er gegenüber der MAZ. Wir sagen, solange nicht die Planungen für neue Tagebaue eingestellt werden, solange sich das Land nicht von einem neuen Braunkohlekraftwerk in Jänschwalde verabschiedet, je länger wir an der Braunkohlenverstromung festhalten, um so länger wird uns das Problem begleiten und immer stärker werden. Erst nach Beendigung des Braunkohletagebaus besteht wieder eine Chance auf eine klare Spree.
Ein Faltblatt zur Problematik kann in unserer Landesgeschäftsstelle abgefordert oder hier heruntergeladen (PDF, 1,4 MB) werden.