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Pressemitteilung der GRÜNEN LIGA Brandenburg e.V.

Blühstreifen helfen nicht gegen Sandstürme

Grüne Liga Brandenburg fordert Baum- und Heckenpflanzungen gegen Sandstürme

Potsdam, 03.05.2019: Im zweiten Jahr in Folge begann das Sommerhalbjahr mit großer Trockenheit. Dadurch steigt an windigen Tagen die Gefahr von Sandstürmen. Verstärkt wird diese durch das Umpflügen großer Flächen mit nicht angewachsener Wintersaat. Dadurch wird nicht nur wertvolle Bodensubstanz verweht, sondern auch eine Gefahr für den Straßenverkehr erzeugt. Erinnert sei an die Katastrophe auf der A19 bei Güstrow vor acht Jahren, als in einer Staubwolke 40 Autos ineinander fuhren. Zehn Menschen wurden getötet, fast hundert zum Teil schwer verletzt.

Brandenburgs Landesregierung hat seither nichts zur Vermeidung solcher Gefahren getan. Der Landesbauernverband wirbt bei der Bevölkerung um Spenden für Blühstreifen – dies ist nicht ausreichend. Um der Winderosion entgegenzuwirken, sind Pflanzungen von Hecken und Baumreihen längst überfällig. Neben dem Schutz wertvoller Bodensubstanz sind diese für die Tierwelt und das Landschaftsbild von großer Bedeutung.

 

Die Witterung der letzten Jahre - kurzes Frühjahr, langanhaltende Trockenperioden selten unterbrochen von Starkregenfällen - wie schon die Klimaforscher vorhergesagt haben, erfordert ein Umdenken in der Agrarpolitik.

 

"Denn Umstellung landwirtschaftlicher Bodenbearbeitung bedeutet zukünftig Existenzsicherung für die Landwirte", so Heinz-Herwig Mascher, Vorsitzender der Grünen Liga Brandenburg.

 

Veränderungen in der Landwirtschaft sind gefragt, wenn sie der nachfolgenden Generation weiterhin attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen bieten will. Dazu gehört auch Erosionsvorsorge durch Windschutzstreifen insbesondere an Gewässern und Verkehrstrassen. Je länger mit deren Anlage gewartet wird, um so schwieriger wird das Anwachsen sein, weil sich die negativen Witterungseffekte tendenziell verstärken werden. Das Problem betrifft ganz Europa - daher geht die Forderung an die Brandenburger Landesregierung sich in Brüssel für entsprechende Fördermechanismen einzusetzen.

 

Acht Jahre sind seit der Katastrophe bei Güstrow vergangen, ohne erkennbare Aktivitäten gegen Sandstürme an Autobahnen und viel befahrenen Straßen. Jahrelange Passivität und Ignoranz der zuständigen Landesministerien für Landwirtschaft und Verkehr sind nicht mehr hinnehmbar. Die Katastrophe von Güstrow könnte sich jeden Tag wiederholen. Offenbar nimmt man solche schweren Unfälle mit Personenschäden und Todesfällen sehenden Auges in Kauf.

 

Bei Rückfragen: Heinz-Herwig Mascher, heinz-herwig.mascher [at] grueneliga-brandenburg.de