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Pressemitteilung der Umweltgruppe Cottbus e.V.

Messungen beweisen: Braunkohletagebau verursacht den Wassermangel im Pastlingsee

GRÜNE LIGA kritisiert undurchsichtige Verzögerungstaktik der Bergbehörde

Cottbus, 29.06.2017: Die im letzten Jahr durchgeführten Verdunstungsmessungen belegen eindeutig, dass der Wasserverlust im Pastlingsee bei Guben durch die Grundwasserabsenkung des Braunkohlentagebaues Jänschwalde hervorgerufen wurde. Eine entsprechende Auswertung der Daten durch das Umweltministeriums liegt allen Mitgliedern der AG Pastlingsee vor. Der Umweltverband GRÜNE LIGA kritisiert, dass die Landesbergbehörde den Verursacher durch eine Verzögerungstaktik in Schutz nimmt.

"Die Messungen belegen, dass der Tagebau die Hauptursache für den permanenten Wasserverlust und das Fischsterben von 2015 ist. Offenbar versucht die Landesbergbehörde aber, rechtliche Konsequenzen zu Lasten der LEAG so lange wie möglich zu verzögern. Sie will sogar den Bock zum Gärtner machen und weitere Ursachenforschung dem Verursacher selbst überlassen", sagte René Schuster, Braunkohle-Experte der GRÜNEN LIGA.

 

Unbestritten befindet sich der Pastlingsee im Absenkungstrichter des Tagebaues Jänschwalde. Über Jahre hat der Tagebaubetreiber die Verantwortung für den Wasserverlust mit der Behauptung von sich gewiesen, der See sei nach unten dicht. Da die künstlich eingeleitete Wassermenge und die Entwicklung der Wasserstände bekannt sind, konnte 2016 durch die Messung der Verdunstung auf der Seeoberfläche festgestellt werden, dass der größte Teil des Wassers versickert sein muss. Der Wasserverlust nahm während der Annäherung des Tagebaues auch dann zu, wenn der Wasserstand nach der Bilanz von Regen und Verdunstung (klimatische Wasserbilanz) hätte steigen müssen.

 

Schuster weiter: "Es ist weder klar, wozu weitere Untersuchungen nötig sein sollen, noch warum diese plötzlich der Tagebaubetreiber selbst beauftragen darf. Die Arbeitsgruppe Pastlingsee wurde zur Begleitung einer unabhängigen Ursachenermittlung gebildet. Jetzt wo die ermittelten Daten die Verantwortung des Tagebaues belegen, soll plötzlich der Tagebaubetreiber LEAG selbst die weiteren Prüfungen übernehmen."

 

Gegenüber dem Landtag war gestern von weiteren Berechnungen bis Ende des Jahres die Rede (Antwort von Minister Vogelsänger auf die Anfrage der Abgeordneten Heide Schinowsky). Zuvor hatte das Umweltministerium der GRÜNEN LIGA auf Nachfrage mitgeteilt: "Die Modellrechnung wird im Auftrag der LEAG erfolgen." (E-Mail vom 14. Juni 2017) Dieses Vorgehen hatten die Landesbehörden in einem gesonderten Termin vereinbart, der ohne die anderen Mitglieder der AG Pastlingsee (Verbände, Kommunen, Landkreis) angesetzt worden war.

 

René Schuster

Umweltgruppe Cottbus e.V., umweltgruppe @ kein-tagebau.de