Mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ Leipzig hat der Trottheide e.V. schon im November 2012 ein Untersuchungskonzept vorgelegt. Mit dem LBGR wurde eine Verständigung herbeigeführt, dass dieses Konzept nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft als fachlich fundierte und nachvollziehbare Minimallösung zur Einschätzung des mittel- und langfristigen Gefahrenpotenzials und damit als wissenschaftliche Basis zur Ableitung einer angemessenen Strategie zur Gefahrenabwehr akzeptiert wird und dass die Untersuchungen auch angesichts der unbekannten Risiken mit vertretbarem Aufwand technisch möglich sind. Das Konzept sieht zusammengefasst vor
- 10 Wasserproben aus dem See an unterschiedlichen Stellen und in unterschiedlichen Tiefen
- 10 Sedimentproben an den gleichen Stellen
- chemische Analysen der Wasserproben
- Analysen des Ökotoxizitätspotenzials der Wasserproben
- die chemische Untersuchung der Sedimentproben
- Analysen des Ökotoxizitätspotenzials der Sedimentproben
- die zeitintegrierende passive Beprobung von Wasser- und Sedimentphase.
Die Kosten dieser Untersuchungen belaufen sich auf etwa 140 000 Euro.
Inzwischen wurde aufgrund Europarechts die Möglichkeit der Verbandsklage (über Umweltverbände) durch das Bundesverwaltungsgericht auch zugunsten des Trottheide e.V. bestätigt. Deshalb hat der Trottheide e.V. Vorbereitungen eingeleitet, um das Land gegebenenfalls auf dem Klagewege zu den erforderlichen Schritten der Untersuchung des Gefährdungspotenzials im Tagebau-Restloch Trottheide zu zwingen. Unverständlich war nach wie vor, warum die Behörden nicht von sich aus diese Untersuchen einleiten sollten. Streben sie doch an, die bergrechtliche Widmung der Trottheide zu beenden. Ohne eine ordnungsgemäße Untersuchung ist dies gar nicht möglich.
Mit Schreiben vom 3.7.14 hat der brandenburgische Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Ralf Christoffers nun mitgeteilt, "dass die für das Monitoringprogramm (Untersuchung des Abfallpotenzials im Restsee)", also die Untersuchung im Sinne des vorstehend erwähnten Helmholtz-Konzepts, "notwendigen Mittel nach erfolgter Ausschreibung von Seiten des MWE zur Verfügung gestellt werden können". Der Minister hat den Trottheide e.V. gleichzeitig gebeten, "sich kurzfristig mit dem Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe in Verbindung zu setzen, um gemeinsam die weitere Verfahrensweise abzuklären".
Der Trottheide e.V. dankt dem Minister für diesen konsequenten Schritt, Licht in das Dunkel des Sees zu bringen, um das Handeln des Landes in der Trottheide endlich auf verlässliche Erkenntnisse stützen zu können.
Unser Dank gilt auch dem Landtagsabgeordneten Henryk Wichmann, der sich als einer von wenigen der vielen angesprochenen Politiker ernsthaft und unermüdlich gekümmert und über die Jahre für das Anliegen des Trottheide e.V. im Interesse von Mensch und Natur eingesetzt hat.
Dank gebührt schließlich auch der Stadt Zehdenick, die die Bestrebungen des Trottheide e.V. ausdrücklich unterstützt hat und der Petition beigetreten ist.
Hervorzuheben ist auch unser Dank an das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ Leipzig, das überzeugend für die wissenschaftliche Basis der weiteren Bestrebungen gesorgt hat.
Doch in besonderer Weise hat die Bürgerinitiative all denen zu danken, die - ohne hier namentlich genannt zu werden, sich über die Jahre für diese Sache zeitintensiv eingesetzt haben.