Eine verbesserte Förderung von Schaf- und Weidetierhaltung würde nicht nur zu besseren Haltungsbedingungen und mehr Arbeitsplätzen in der Nutztierhaltung führen, sondern zum Erhalt der Artenvielfalt und zum Naturschutz beitragen. Stattdessen wird der überwiegende Teil der Agrarförderung als reine Flächenprämie pro Hektar in der gleichen Höhe ausgereicht, gleichgültig, ob es sich um hochintensiven Ackerbau oder vielfältiges Grünland handelt. Diese Flächenprämie macht in Brandenburg jedes Jahr einen Betrag von mehr als 330 Millionen Euro aus, die pauschal an die Landwirte ausgereicht werden. Demgegenüber wurden 2016 in Brandenburg 45.000 Euro für Ausgleichs- und 211.000 Euro für Präventionsmaßnahmen im Rahmen des Artenschutzes für den Wolf gezahlt, diese Leistungen werden in Ihrer Pressemitteilung als problematisch bezeichnet.
Die so genannten Wolfswachen, an denen Sie und Ihre Staatssekretärin sich jeweils beteiligen und die insgesamt in Ihrer Pressemitteilung explizit aufgeführt werden, stehen außer Verhältnis zu den tatsächlichen Problemen der Landwirtschaft in Brandenburg und erschweren das Gespräch über den Wolf in Brandenburg und eine konstruktive Arbeitsatmosphäre im Plenum zum Wolfsmanagementplan.
Wir fordern Sie und Ihr Haus daher auf, dringend für eine Versachlichung der Diskussion einzutreten und eine nachhaltige praktikable Unterstützung von Weidetierhaltern zu entwickeln, die ihrem großen Einsatz für öffentliche Leistungen wie Landschaftspflege, Natur- und Artenschutz sowie der Produktion hochwertiger Lebensmittel gerecht wird.
Mit freundlichen Grüßen
Friedhelm Schmitz-Jersch
NABU Brandenburg
Carsten Preuß
BUND Brandenburg
Heinz-Herwig Mascher
GRÜNE LIGA Brandenburg
Grit Gehrau
Naturfreunde Brandenburg