7 Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)
Die neue Landesregierung darf den von internationaler Seite erteilten und wichtigen Auftrag der Integration von BNE in Brandenburger Bildungsinstitutionen nicht vernachlässigen, sondern muss diesen stärken und auf breiter Ebene umsetzen. Wir fordern von der künftigen Landesregierung die konsequente Bekanntmachung der UN-Nachhaltigkeitsziele und stärkere sowie kontinuierliche Förderung der BNE als wichtigen Baustein für das Gelingen von deren Umsetzung. Der neue Rahmenlehrplan 2017/18 muss im Sinne der BNE ausgebaut werden und ausreichend qualifizierte Lehrkräfte eingestellt werden. Das "Jetzt Jugendforum Zukunftsfähigkeit" sowie andere BNE-Projekte müssen eine langfristige Förderperspektive erhalten und das Freiwillige ökologische Jahr abgesichert werden. Außerdem fordern wir die Stärkung und den Erhalt kompetenter Anlaufstellen durch finanzielle Perspektiven für Einrichtungen wie das Haus der Natur, das Landesbüro anerkannter Naturschutzverbände sowie eine kontinuierliche Förderung von Stellen für Bildungsreferent*innen.
8 Bürgerbeteiligung
Eine breitere Bürgerbeteiligung ist geeignet, Fehlentwicklungen im ökologischen Bereich frühzeitig zu verhindern. Gleichzeitig ist die frühzeitige und umfangreiche Beteiligung der Öffentlichkeit geeignet, die Akzeptanz des Verwaltungshandelns zu erhöhen. Wir fordern von der künftigen Landesregierung Bürgerentscheide auf der Ebene von Städten und Gemeinden auch für die Bauleitplanung zu ermöglichen. Bei Volksbegehren soll auch die Straßensammlung erlaubt werden. Wir fordern außerdem auch für tierschutzrechtliche Aspekte eine Verbandsklage zu schaffen und die verbindliche Beteiligung von Umweltverbänden bei Bauleitplanung.
9 Ehrenamt
Unsere Umwelt braucht kompetente Anwält*innen, aktive Naturschutzpraktiker*innen, kundige Artspezialist*innen und wendige Multiplikator*innen - und das sind die ehrenamtlichen Umwelt- und Naturschützer*innen. Wir fordern von der künftigen Landesregierung die Stärkung der Kompetenzen von Beiräten, (bspw. Naturschutzbeiräte), die frühzeitige und verbindliche Beteiligung der Umweltvereinigungen an Planungsverfahren und ein besseres Informationsrecht. Wir fordern außerdem einen regelmäßigen Austausch zwischen Ehrenamt und Hauptamt auf Landesebene sowie eine zuverlässige Unterstützung der Umweltvereinigungen für Wahrnehmung ihrer umweltrechtlichen Kompetenzen. Dabei darf die ehrenamtliche Arbeit nicht aufgeweicht werden, durch Anerkennung oder Unterstützung von Vereinigungen, die sich vorrangig Nutzerinteressen widmen. Wir wünschen uns eine Partnerschaft der Landesregierung mit den Umweltvereinigungen für einen Umwelt- und Naturschutz in einer demokratischen, solidarischen und offenen Gesellschaft.