4 Natur- und Artenschutz
Für die Sicherung, Stärkung und Entwicklung von Großschutz- und FFH-Gebieten bedarf es einer fortwährenden Qualifizierung der Naturschutzfachbehörden, aber auch der Behörden für Wasser, Jagd und Landwirtschaft auf allen Ebenen. Wir fordern von der künftigen Landesregierung daher eine bessere Qualifizierung und personelle Aufstockung in den Naturschutzfachbehörden. Es braucht Leitlinien für den Schutz von FFH-Gebieten und mittelfristig muss zur Ausweisung dieser als Naturschutzgebiete zurückgekehrt werden. Wir fordern außerdem ein wirksames, nachhaltiges und langfristig angelegtes Konzept für eine konkrete Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL), geeignete flexible Förderinstrumente für Flächeneigentümer*innen, Flächennutzer*innen und Betroffene sowie ausreichend fachkundiges Personal als klare Ansprechpartner mit Kontinuität für betriebsbezogene Beratungen für die Förderung und Umsetzung der FFH-RL. In der Umsetzung der Maßnahmenpläne durch Landesbehörden, z. B. im Landeswald, erwarten wir Vorbildcharakter. Die gute fachliche Praxis in der Flächenbewirtschaftung muss aktualisiert und besser kontrolliert werden. Vertragsnaturschutz und Landschaftspflege müssen besser gefördert werden.
Das Land Brandenburg hat für den Schutz von gefährdeten Arten verschiedene Programme aufgelegt. Wir fordern von der künftigen Landesregierung, dass bestehende Managementpläne sollen mit allen beteiligten Akteuren im weiteren Dialogprozess fachlich und sachlich evaluiert und weiterentwickelt werden. Die herausgegebenen Roten Listen bedürfen einer dringenden Aktualisierung und Überarbeitung Der Schutz gefärdeter Arten muss wieder in den Fokus der behördlichen Naturschutzarbeit rücken. Es braucht eine konkrete Untersetzung des Maßnahmenprogramms Biologische Vielfalt.
Nach den Zielvorstellungen der Bundesregierung und der Landesregierung sollen 2 % der Landesfläche als sog. "Wildnisgebiete" einer natürlichen Sukzession und Entwicklung vorgehalten werden. Wir fordern von der künftigen Landesregierung die Erarbeitung eines Wildniskonzeptes für Brandenburg und die Unterstützung weiterer Flächenübertragungen an Stiftungen und Verbände für Wildnisentwicklung. Außerdem sollte das Land selbst Flächen für die Sicherung von Wildnisflächen erwerben.
5 Waldschutz
Beim Waldschutz fordern wir von der künftigen Landesregierung eine stärkere Förderung des ökologischen Waldumbaus inklusive Erhöhung des Totholzanteils sowie eine Verbesserung der Klimaanpassung durch Aufforstung nach Waldbränden mit Mischwald. Die Förderung des massiven Waldwegebaus muss beendet werden und auf zehn Prozent der öffentlichen Waldfläche sollen Wildnisflächen ausgewiesen werden.