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Das Naturschutzgebiet Harenzacken im Landkreis Oberhavel

 

Der Harenzacken befindet sich im Löwenberger Land nördlich der B 167 bei Grieben. Er ist ein Feuchtwald- und Wiesenkomplex mit einer Vielzahl von Kleingewässern, Mooren und dem verlandeten Albrechtsee.

Der Harenzacken gehört zweifelsohne zu den schönsten Waldgebieten im Landkreis Oberhavel. Das ehemalige Jagdgebiet derer von Werth, die ihren Familiensitz im Schloss Hoppenrade hatten, wurde nach 1945 auf die Bauern der Umgebung verteilt. Schon bald erfolgte die Bewirtschaftung durch den Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb der DDR. Insbesondere dem hier viele Jahre wirkenden Revierförster und Naturschutzhelfer Horst Petermann (1928-1994) ist es zu verdanken, dass der Charakter eines Mischwaldes feuchter und frischer Standorte mit seinen Brüchen, Senken und Laubholzbeständen in großen Bereichen erhalten blieb. Ornithologen um den bekannten Griebener Naturschutzhelfer Gerhard Kramer konnten im Harenzacken 120 Vogelarten nachweisen. Gerhard Kramer war es auch, der 1990 bei der zuständigen Naturschutzbehörde in Gransee den Antrag auf Unterschutzstellung des Harenzacken als Naturschutzgebiet einreichte.

 

In den zahlreichen Kleingewässern des Gebietes und in umliegenden Feld- und Wiesenbereichen befinden sich stabile Vorkommen der Rotbauchunke und des Moorfrosches. Um den Bestand der seltenen Amphibien zu erhalten, wurden zahlreiche Biotoppflegemaßnahmen im Gebiet, so von der Jagdgenossenschaft, der Naturschutzverwaltung und der GRÜNEN LIGA durchgeführt.

Im Jahr 2003 übertrug die Bundesrepublik Deutschland der GRÜNEN LIGA im Rahmen des Vermögensrechtsergänzungsgesetzes (VermRErgG) zirka 160 Hektar aus dem Bundesvermögen im Bereich des Schutzgebietes mit dem Auftrag, diesen naturnah zu bewirtschaften.

 

Der Wald wird von den Mitgliedern betreut, Entwässerungssysteme wurden zurück gebaut und eine naturnahe Plänterwaldwirtschaft wird entwickelt.

Die Umwandlung der Waldbestände in Mischwald läuft seit mehreren Jahren. Im Jahr 2012 wurde die günstige Buchenmast zur natürlichen Buchenaufzucht genutzt.

 

Im Juni 2003 wurde die Verordnung über die Ausweisung des Harenzacken zum Naturschutzgebiet durch den damaligen Umweltminister Wolfgang Birthler unterzeichnet. Das Schutzgebiet umfasst 1005 Hektar. Weiterhin ist der Harenzacken auch SPA-Schutzgebiet und Bestandteil des europäischen Schutzgebietes "Gransee/Zehdenick/Schnelle Havel - IBA BB 024".

 

Norbert Wilke